22.07.2024

Rhystadt-Blog

Eine Zeitreise durchs Klybeck

Wir laden Sie zu einem Spaziergang durch das Klybeck des 20. Jahrhunderts ein. Vieles hat sich verändert – aber vieles ist auch geblieben, wie es war. Wir präsentieren eine sorgfältig zusammengestellte Bildserie mit Archivfotos aus dem Staatsarchiv des Kantons Basel-Stadt sowie von uns akribisch nachgestellten Fotos aus dem Jahr 2023. Tauchen Sie ein in die reiche Geschichte des Quartiers, das sich im Laufe der Zeit stark verändert hat, aber dennoch seinen einzigartigen Charakter bewahrt hat.

Erinnern Sie sich an die prägenden Symbole vergangener Tage? Als die CIBA noch eine bedeutende Rolle in der Basler Industrielandschaft spielte und das Viertel mit seinem Wirken prägte? Als die Basler Fluggesellschaft Balair noch über unsere Stadt flog? Als die Cornichons der BVB durch die Stadt schlängelten?

Begleiten Sie uns auf diesem nostalgischen Streifzug und lassen Sie mit uns die Vergangenheit des Klybecks wieder zum Leben erwecken.

 

Das Kleinbasler Rheinufer um 1946.

Das Industrieareal im Klybeck liegt in einer breiten, leicht abflachenden Ebene, welche ursprünglich das Flussdelta der Wiese bildete. Eine Fläche von 300’000 Quadratmetern liegt hier wie ein Riegel zwischen Rhein und Wiese und trennt die benachbarten Quartiere.

Mit der Transformation des Areals verschwindet diese Grenze. Das Gebiet wird ein offener Teil des Klybeck, das Verbindungen zwischen vorher getrennten Teilen der Stadt und den Grünräumen an Wiese und Rhein schafft – es entsteht ein grüner, durchmischter und klimafreundlicher Stadtteil.

Flugaufnahme der Ciba-Werke im Klybeckquartier von 1947.

Seit der Gründung vor rund 150 Jahren hat sich das Klybeck-Areal stetig verändert. Gebäude wurden durch Umbauten, Erweiterungen und Neubauten angepasst, um den jeweiligen Anforderungen gerecht zu werden. Heutzutage prägen Gebäude unterschiedlicher Grösse und aus verschiedenen Epochen das Areal auf beiden Seiten der Klybeckstrasse.

Der Untere Rheinweg um 1938.

In Zukunft wird der Rheinspaziergang nicht mehr an der Dreirosenbrücke enden müssen, da die Kleinbasler Rheinufergestaltung wie man sie zwischen Schwarzwaldbrücke bis Dreirosenbrücke kennt, weitergeführt wird. Die durch viele Bäume beschattete Promenade wird ausserdem autofrei.

Das Gebäude 122 um 1940, damals noch mit Ciba Schriftzug.

Das Klybeck spielt eine nicht wegzudenkende Rolle in der Medizingeschichte. Bereits im Jahr 1880 wurde auf dem Gelände Forschung betrieben, die sich anfangs auf Farbstoffe konzentrierte und später, nach Gründung der Ciba, auf Arzneimittel ausgerichtet war. Der Forschungsbetrieb galt in der Mitte des 20. Jahrhunderts als einer der bedeutendsten weltweit und trug massgeblich zum Wohlstand unserer Stadt bei.

Luftaufnahme des Klybeck-Areals um 1955.

Aufgenommen wurde das Bild von einem Flugzeug der 1953 gegründeten Basler Fluggesellschaft Balair. Bis 1957 konzentrierte sich die Balair auf Flugschulungen und Flugzeugunterhalt, danach fand der Einstieg ins Chartergeschäft statt. 1959 erwarb die Swissair eine 40-prozentige Beteiligung an der Balair.

Tramzusammenstoss bei der Dreirosenbrücke am 11. Februar 1966.

Zwei Trams der Linie 1 prallen auf der Kleinbasler Seite der Dreirosenbrücke zusammen. Wegen Bauarbeiten an der Traminsel funktionierten die Weichen nicht wie gewohnt. Verletzte gab es glücklicherweise keine und die Passagiere kamen lediglich mit einem Schrecken davon. Die National-Zeitung (heute Basler Zeitung) berichtet, dass der Trambetrieb nach rund einer Stunde wieder aufgenommen werden konnte. Zwischenzeitlich waren Ersatzbusse im Einsatz. Laut BVB belief sich der Schaden auf einige Tausend Franken.

Das Gebäude 610 (ehemals bekannt als CIBA-Kantine) wurde im Jahr 1967 nach einer zweijährigen Bauzeit eröffnet und ist heute eine Ikone der Basler Industriegeschichte.

Der 1967 eröffnete Bau aus Stahlbeton wurde von den Architekten Suter + Suter erbaut und orientiert sich an der architektonischen Formensprache Mies van der Rohes und einem rationalistischen Prinzip der Betriebsorganisation.

Im grossen Speisesaal fand 1970 die Generalversammlung der neu fusionierten CIBA-Geigy statt.

Die ehemalige CIBA-Kantine um 1968.

Heute betreibt die Wyniger Gruppe das Gebäude und verleiht dem historischen Bauwerk neues Leben. Die grossflächigen Räume bieten vielfältige Nutzungsmöglichkeiten und können für Veranstaltungen gemietet werden. Das neue Farb- und Lichtkonzept sowie die innenarchitektonische Anpassungen stammen von Rolf Stalder. Im Gebäude 610 befindet sich ausserdem der Fanshop der BC Bären Kleinbasel den Rhystadt seit fast drei Jahren sponsert.

Die Umnutzung ist ein sichtbarer Teil des Transformationsprozesses im Klybeck und zeigt das Potenzial von Bestandsbauten auf.

Ecke Dreirosenbrücke und Klybeckstrasse um 1960.

Jahrzehntelang war das Klybeck ein geschlossenes Industrieareal und stellte eine räumliche Trennung zwischen den Quartieren Kleinhüningen und Klybeck im Norden und dem Matthäusquartier im Süden dar.

In Zukunft soll ein schachbrettartiges Setting von Alt und Neu dazu dienen, den Grundriss des Areals zu erhalten und Raum für neue Bauten zu generieren. Es entsteht ein offener durchmischter Stadtteil, der Wohnen, Arbeiten und Leben vereint.

Blick auf das Kleinbasler Rheinufer, unter der Dreirosenbrücke um 1960.

Die strategisch wertvolle Lage am Rhein hat Basel zu einem bedeutenden Zentrum für die chemische Produktion gemacht. Der Fluss dient einerseits als wichtige Wasserstrasse für den Transport von Rohstoffen und Produkten, andererseits ermöglicht er eine effiziente Versorgung der Unternehmen mit Wasser für die Produktion und Kühlung.

Im Zuge der Öffnung des heutigen Klybeck-Areals können weitere Abschnitte des Rheinufers unter Berücksichtigung der dort vorhandenen Naturwerte zu öffentlichen Freiräumen umgewandelt werden – für eine grüne und durchmischte Zukunft.

Die Mauerstrasse um 1975.

Im Bereich Mauerstrasse wird die homogene industriegewerbliche Ziegelarchitektur instand gehalten und mit neuen grossen Gebäuden weitergeführt. Entlang dieser gestaffelten Neubauten entsteht mit der Klybeckpromenade eine Verbindung, die durch kleine Stadtgärten einseitig verbreitert ist und die Grenze der Nachbarschaft gegenüber der Klybeckmatte im Norden definiert. Sie führt zum Wieseufer und zum Biotop der Gleisharfe.

Das Gebäude 125 (CIBA-Hochhaus) um 1964.

Gebaut wurde das Laborhochhaus der CIBA zwischen 1962 und 1967 von den Basler Architekten Suter + Suter. Ab 1996 prangte das Schild der Novartis am Dach des 75 Meter hohen Gebäudes. Mit der Übernahme des Klybeck-Areals durch Rhystadt im Jahr 2019 verschwand zwar das Schild, doch das Hochhaus wird die Skyline von Basel weiterhin prägen.

Auch in Zukunft darf sich das Quartier auf eine Entwicklung freuen: Das ehemalige Industrieareal wird geöffnet und zu einem grünen, durchmischten und klimafreundlichen Stadtteil, für diese und künftige Generationen.

Was genau fürs Klybeck-Areal geplant ist, finden Sie im Städtebaulichen Leitbild oder in unserer dreiteiligen Blogserie bebildert und kurz zusammengefasst (Teil 1, Teil 2, Teil 3).

Aber auch schon heute wird das Areal rege (zwischen)genutzt: Unsere Mietangebote finden Sie hier.

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