22.04.2022

Rhystadt-Blog

Graue Energie in Gebäuden – 5 wissenswerte Informationen

An unserem nächsten Salon Basel Next #2 – «Phönix aus der Asche – wie rezyklierbar ist ein Industrieareal?» diskutieren wir über die graue Energie in Gebäuden. Dazu haben wir eine Liste von fünf spannenden Informationen zu grauer Energie in Gebäuden zusammengestellt.

Was gehört zur grauen Energie in Gebäuden?

Die so genannte graue Energie, bezeichnet die Energiemenge, die für Herstellung, Transport, Lagerung, Verkauf und Entsorgung eines Produktes – oder eines Gebäudes – aufgewendet werden muss. Sie ist also die in Gebäuden gebündelte Energie, die für Bau, Herstellung und Transport aufgewendet wurde.

Welche Rolle spielt graue Energie in der Bauwirtschaft?

In Europa verbrauchen Gebäude mit Abstand am meisten Energie. Sogar bei energiesparenden Gebäuden wird durch den Anteil an grauer Energie bereits die Hälfte der Auswirkungen auf die Umwelt erreicht, noch bevor die Gebäude in Betrieb genommen werden. Bei der Beurteilung der Nachhaltigkeit eines Gebäudes sollte deshalb insbesondere im Bestand ausser dem aktuellen Energiebedarf für den Betrieb auch die bereits in den Mauern des Gebäudes gebundene graue Energie berücksichtigt werden. Häufig überwiegt der Anteil an grauer Energie den Anteil der im Betrieb eines Gebäudes eingesetzten Energie.

In welchen Bereichen ist graue Energie messbar?

Graue Energie kann im gesamten Produkt- oder Objektlebenszyklus nachverfolgt werden. Einflüsse sind bis in die komplexe Berechnung der Primärenergieherstellung nachzuweisen. Somit beschreibt die graue Energie alle über den Lebenszyklus aufgebrachten nicht erneuerbaren Energien.

Standards und Labels zur grauen Energie

Die graue Energie ist heute in verschiedenen Standards und Beurteilungssystemen zum nachhaltigen Bauen integriert. Analog zu Minergie-ECO ist sie auch beim Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz SNBS, beim Zertifikat „2000-Watt-Areal“, bei SméO und bei SGNI/DGNBswiss integriert. Die graue Energie ist ebenfalls Teil des SIA-Effizienzpfads Energie (SIA Merkblatt 2040) und ein wichtiges Beurteilungskriterium in den Instrumenten ecoDevis, ecoBKP und bei der Zertifizierung der ecoProdukte.

Zehn Bereiche mit grossem Potenzial zur Reduktion grauer Energie bei Neubauten

1. Erhöhung der Nutzungsdauer
2. Reduktion von Bauteilflächen
3. Reduktion von Unterterrainbauten
4. Klare und logische Tragestrukturen planen
5. Funktionssynergien nutzen
6. Optimierung von Decken und Dächern
7. Bewusst gewählter Fensteranteil
8. Verwendung von leichten Dämmstoffen
9. Materialwahl bei Innenwänden
10. Optimierte Gebäudetechnik